Bei der Informationsveranstaltung für die neue Litzendorfer Halle war die Brauerei Winkler mit ca. 120 Sportbegeisterten aus drei Generationen gut gefüllt.
Der Moderator, Sportreporter Wolfgang Reichmann, begrüßte das Publikum mit der Aufforderung, das Hallenprojekt doch wieder aktuell ins Leben zu rufen.
Bernhard Wittmann, Vorsitzender des Fördervereins, gab einen kurzen Rückblick über die Entstehung des Basketballsportes in der Gemeinde. Im Laufe der Jahre wurde die Hallensituation durch den schnellen Zuwachs von immer mehr Jugendmannschaften zunehmend schwieriger. Die Halle platzte sozusagen aus allen Nähten, deswegen wird für eine neue Halle mobil gemacht. Seine Aussage belegte er mit einer Erhebung, wonach nur 8 Quadratmeter Hallenfläche pro 100 Einwohner in Litzendorf zur Verfügung stehen. Andere Kommunen kämen verhältnismäßig auf die drei- bis vierfache Hallenfläche. „Das zeigt doch, wie dramatisch unsere Situation ist“, so Wittmann.

Alfons Schlaugprach den Trainings-und Spielbetrieb der BGL an, denn seit Jahren müssen viele Mannschaften in auswärtigen Hallen trainieren und dort spielen. Dies erfordert sehr hohen organisatorischen Aufwand und nicht zuletzt enorm hohe Hallenkosten.

Auch andere Vereine und Sportgruppen verwiesen auf den „wirklichen Bedarf“. Rainer NowaksprichtfürASV Naisa und JFGvon der schwierigen Situation um Hallentermine der Abteilungen Judo, Volleyball, Hallenfußball und Gymnastik. Besonders hervorheben möchte er die Arbeit der vielen Ehrenamtlichen, die ihre Freizeit für die Jugend opfern.
Vom „sinnvollen und nötigen Hallenneubau“ überzeugt Bernd Schumann vom SCMelkendorf. Er bestätigtdie fehlenden Hallentermine vor allem in den Herbst- und Wintermonaten. Die Fußballmannschaftenversuchen in dieser Zeit die teuren Soccer Hallen anzumieten. Auch für junge Familien wäre es schön, wenn die Kinder ihren Sport an einer Turnhalle am Ort betreiben könnten.Die hiesigen Basketballer beklagten, dass sie zwangsabsteigen mussten, weil die derzeitige Halle nicht den notwendigen Anforderungen des BBV entspricht. Die BGL-Bayernligateams der Herren und Damen monierten, dass sie ihre „Heimspiele“ vor fast leeren Rängen in der Seehofhalle ausführen müssen, weil vielen Fans der Weg nach Memmelsdorf zu weit sei. Ebenso müssen die Cheerleader-Teams ständig ausweichen, weil die Hallenkapazitäten nicht ausreichen und die untere Turnhalle für diesen Sport nicht geeignet ist. Marianne Knoblach von der VHS wünscht sich mehr freie Hallenzeiten für ein größeres Kursangebot, gerade in den Abendstunden.

Gemeinderat Wolfgang Heyder fasste zusammen und stellte fest, dass die bestehende Halle nicht mehr den Anforderungen des heutigen Sports genügt. Die ursprüngliche Planung einer Mehrzweckhalle mit Baukosten von ca. 5 Mio. Euro war nicht finanzierbar.Dass der neue Entwurf einer Zweifach-Turnhalle auf der Tartanfläche neben der Litzendorfer Mittelschule kein unerfüllbarer XXL-Traum sein muss, machten er und Werner Ruff, Kassierer der BGL, deutlich. Von Seiten der Schulbehörde gäbe es keine Probleme auf dem Gelände zu bauen. Um bei tragbaren Kosten schnell das Ziel zu erreichen, könnte der Neubau der Halle in zwei Bauabschnitte eingeteilt werden. Der erste Abschnitt für den Hallenneubau, der Zweite für Umkleide- und Sanitäranlagen.

Nach Gewährung von Zuschüssen vom Kultusministeriumund BLSV käme nach ihren Berechnungen eine Finanzierung von rund einer Million Euro auf die Gemeinde zu. Addiertman Finanzierungszins, Tilgungsrate (max. 27 Jahre)sowieden Unterhalt vergleichbarer Hallen in Frensdorf oder Hallendorf, wäre die Halle heute für ca. 6.500 Euro monatlich zu haben.- Fazit: Die Halle müsse jetzt in Bau gehen „und nicht erst, wenn die Zinsen wieder steigen“. Baubeginn, so Heyder und Ruff, spätestens 2017!

Diese Ausführungen konnte Bürgermeister Wolfgang Möhrlein nicht vernehmen. Seine angekündigte kurze Verspätung verzögerte sich leiderwegen anderer Amtsgeschäfte bis nach Ende dieser Info-Veranstaltung.

Wolfgang Reichmann führte in seiner lustigen und lockeren Art durch das Programm und bedankte sich über die Beiträge aller Wortmelder aus den Vereinen. Er war der Meinung, dass die neue Zweifachturnhalle zu einem lebendigen Litzendorf dazugehöre und durch eine bessere Infrastruktur auch eine stärkere Bindung der Menschen an ihren Wohnort erreicht werden könnte

Ausführliche Gründe für den Bau einer neuen Halle und Einzelheiten zur Finanzierung demnächst unter www.einehallefueralle.de